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Patenschaft – Verändern Sie ein Leben!

Wann haben Sie begonnen sich mit dem Gedanken einer Patenschaft auseinander zu setzen?

Ich wurde vor einigen Jahren von Claudia Stöckl zu einer Fotoausstellung über indische Straßenkinder in Kalkutta eingeladen.

Da ich selbst indische Wurzeln habe, lösten diese Bilder sehr viel in mir aus. Ich lebe privilegiert und meine Intention ist es, etwas geben zu wollen. Man musste mich gar nicht überreden eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, ganz im Gegenteil, es war mir selbst ein großes Anliegen mich unterstützend einzubringen.

Warum haben Sie nicht für ein klassisches Entwicklungsprojekt Geld gespendet?

Als ich die Patenschaft für Surjo übernommen habe, habe ich in ihm den kleinen Ramesh gesehen. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich in dieser Zeit verstärkt begann, meine eigenen indischen Wurzeln wiederzuentdecken. Der Vorteil einer Patenschaft ist der direkte Dialog. Man kann sich über Briefe austauschen und direkt sehen und lesen wie und wo das Geld, das man monatlich überweist, eingesetzt wird. Die Kinder, die von der Organisation betreut werden, haben überwiegend keine Eltern mehr, die sich kümmern können.

Sie haben zuvor auf der Straße gelebt und erhalten jetzt neben einem festen Dach über dem Kopf, einer Schlafstätte und regelmäßigem Essen auch Bildung. Der direkte Kontakt zu Menschen funktioniert ja bei einem anonymen Spendenprojekt nur bedingt. Surjos Entwicklung kann ich hautnah miterleben.

Wieso hautnah?

Ich habe Surjo inzwischen zweimal besucht. Gerade der erste Besuch war sehr aufregend, zumal er zeitlich unter keinem guten Stern stand. Als wir endlich in Kalkutta landeten, war ich sehr aufgeregt. Am Flughafen Kalkutta wurden wir von Brother Xavier, dem Projektinitiator, Surjo und seinem Freund Raju mit leuchtenden Augen empfangen.

Surjo und ich haben uns nach einem einzigen Blickkontakt ins Herz geschlossen. Stolz und trotzdem ein wenig schüchtern nahm er mich, seinen „Uncle“ an der Hand und brachte mich und meine Mutter zu ihrem Auto. Nach einer anderthalbstündigen Autofahrt, während der wir uns bereits intensiv unterhalten und die schüchterne Barriere durchbrochen hatten, waren wir endlich am Projekt angelangt.

Konnten Sie sich vor Ort über das Projekt informieren?

Ja, genau. Hier konnte ich mich nicht nur mehr mit Surjo anfreunden, sondern vor allem auch die Einrichtung unseres Projektes kennenlernen. Uns wurde der Schlafplatz gezeigt, und immer wieder wurde mir bewusst, wie klein doch unsere Probleme sind im Vergleich zu denen dieser Kinder, die zu 20-25, Bettgestell an Bettgestell, in einem Saal untergebracht und dennoch mehr als dankbar waren, dass sie ein Dach über dem Kopf hatten. Uns wurden die Waschräume, die Schulzimmer und die Essräume gezeigt.

Alles war in ordentlichem Zustand und im Gespräch mit Brother Xavier war zu erkennen, dass dieser Mann nicht zu bremsen war, wenn es darum ging, alles für diese Kinder zu tun, die er zum großen Teil von der Straße geholt hatte. Natürlich habe ich meinem Patenkind etwas mitgebracht. Surjo hatte mir geschrieben, dass er gerne Basketballspieler werden möchte, so freute er sich besonders über das Basketballoutfi t, das in der Sporttasche war.

Engagieren sich viele Prominete für Entwicklungsprojekte?

Ja. Ich kann nur jedem nahelegen, sich die Projekte vorab genau anzuschauen. Auch ich habe regelmäßig viele Anfragen zu Charityprojekten, für die ich das Testimonial geben soll. Und natürlich zieht Bekanntheit beim Spendensammeln. Ich habe mich aber in meinem Fall bewusst auf ein Projekt konzentriert, in das ich meine gesamte Kraft investiere. Ich denke das ist wichtiger als seinen Namen für eine bunte Vielfalt von Projekten herzugeben. Auch hat dies den Kontakt zu einem Menschen ermöglicht. Surjo ist eben kein abstraktes Projekt, sondern ich kann mich an dem Kind, an seinem Heranwachsen und seiner Entwicklung erfreuen.

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